Wohnen im Alter- Wenn die eigenen vier Wände zur Belastung werden

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Ein Problem, dass viele Menschen im Rentenalter erleben: Das Eigenheim wird den Bedürfnissen nicht mehr gerecht. Viele Senioren stehen dann vor einer schwierigen Entscheidung: Im vertrauten Umfeld wohnen bleiben oder nochmal einen Umzug wagen. Mit zunehmendem Alter wird der Alltag jedoch zum Hindernis. Das Schlafzimmer liegt im Obergeschoss und die Waschmaschine steht im Keller, sodass viele Barrieren zur Belastung werden. Auch die Gartenarbeit wie Rasen mähen und Beete bepflanzen kosten Kraft und sind allein kaum noch zu schaffen. Insbesondere wenn die eigenen Kinder ausgezogen sind, wird es ruhig im Haus und Räume stehen leer. Trotzdem fallen die üblichen Kosten an und die Unterhaltung der Immobilie gestaltet sich zunehmend schwieriger.

Fühlen Sie sich in Ihrem zu Hause noch wohl oder wird die Verantwortung zum Klotz am Bein? – Wir zeigen Ihnen einige Alternativen zum Wohnen im Alter und Aspekte auf die Sie achten sollten, wenn Sie sich auf die Suche nach einer Anschlussimmobilie begeben.

Immobilientausch

Während Ihr Haus Ihnen zur Belastung wird, könnte dies für eine junge Familie genau das Richtige sein. Für Sie hingegen wäre eventuell eine barrierefreie und zentrale Wohnung mit Aufzug und kurzen Wegen für die Besorgungen des täglichen Bedarfs besser geeignet. Hier bietet sich der Immobilientausch bestens an! Doch wie ist dies nun realisierbar und was ist zu beachten?

Bei einem Immobilientausch gewinnen beide Parteien gleichermaßen und können zudem Ihre Wohnsituation an Ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen. Dies bedeutet für beide Seiten, die alte Immobilie verkaufen, um eine neue zu kaufen. Der Eigentümer, welcher ein Objekt mit höherem Verkehrswert hat, bezahlt dem anderen die Differenz aus. So bleibt es fair! Eine genaue Objektbewertung ist in diesem Zusammenhang empfehlenswert. Außerdem ist es hilfreich einen Makler zu kontaktieren und sich beraten zu lassen. Dieser verfügt über eine umfangreiche Kundenkartei und besitzt Informationen darüber, ob ein für Sie passendes Objekt auf dem Markt ist. Er begleitet Sie über den gesamten Prozess und nimmt Ihnen die nötigen Aufgaben ab.

Eine Anschlussimmobilie finden

Miete oder Kauf?

Sollten Sie sich tatsächlich für einen Umzug entscheiden, ergeben sich hier verschiedene Möglichkeiten. Auch wenn Sie vorab immer in Ihrem Eigentum gelegt haben, sollte Sie neben dem Kauf auch ein Wohnen zur Miete in Betracht ziehen. Das sind die Vor- und Nachteile:

Miete:

  • Sie tragen keine Verantwortung für die Instandhaltung und Modernisierung der Immobilie. Ihre Vermieter kümmert sich um alle notwendigen Arbeiten am Objekt.
  • Durch den Verkauf ihrer Bestandsimmobilie genießen Sie mehr finanzielle Freiheit und können den Erlös zur freien Verfügung nutzen.
  • Die Mietwohnung passt nicht mehr? Kein Problem. Durch das Wohnen zur Miete ist ein flexibler Wohnungswechsel jederzeit möglich. Sollte Sie also die Lage der Wohnung oder Ihr Vermieter stören, könnten Sie in eine neue Mietwohnung umziehen.
  • Bauliche Veränderungen oder Gestaltungswünsche müssen vorab mit dem Vermieter abgeklärt werden.
  • Ihr Vermieter könnte Sie aufgrund von Eigenbedarf kündigen. Dies wäre jedoch nur mit einem triftigen Grund möglich.

Kauf:

  • Sollten Sie sich für den Kauf einer Wohnung entscheiden müssen Sie keine Miete zahlen. Sie sind nicht an die Entscheidung und Regelung Ihres Vermieters gebunden und haben deutlich mehr Gestaltungsspielraum.
  • Zudem haben Sie die Möglichkeit, den Wohnraum zu vermieten und somit zusätzliche Einnahmen neben der Rente zu erzielen. Dies schafft Ihnen eine sichere Altersversorgung.
  • Durch den Kauf einer Wohnung werden Sie meistens Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft, sodass Sie sich an bestimmte Regeln und Vereinbarungen halten müssen. Über Erneuerungen und Modernisierungen können Sie nicht frei entscheiden.
  • Beim Kauf einer Immobilie können Kaufnebenkosten entstehen. So müssen Sie zum Beispiel für die Grunderwerbssteuer, die Notarkosten und eventuelle Maklergebühren aufkommen.
  • Neben dem klassischen Wechsel können Sie sich auch für den Kauf eines kleineren Hauses entscheiden. Dies wäre Ihr Eigentum, sodass Sie alle Entscheidungen selbst treffen könnten.

Neubau oder Bestandsimmobilie?

Neubau:

Neubauobjekte werden eher in teureren Wohngegenden gebaut, sodass die Preise oder Mieten höher ausfallen können als bei Bestandsimmobilien. Oftmals sind es noch nicht eingerichtete oder Wohnungen im Rohbau. Somit können Sie Böden oder die Küche vorher häufig noch nach Ihren Vorstellungen gestalten und einrichten lassen. Sollten Sie sich für einen Neubau entscheiden, sollte Sie jedoch die Bauzeit und Fertigstellung beachten und in Ihren Zeitplan einkalkulieren. Darüber hinaus ist ein Neubau meist schon barrierefrei und alltagstauglich ausgestattet (z.B Aufzug, Tiefgarage, Bäder mit bodentiefer Dusche etc.), sodass eventuell keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden müssen.

Bestandsimmobilie:

Bei Bestandsimmobilien ist sehr wahrscheinlich eine Renovierung notwendig, sodass Sie dies zeitlich und finanziell mit beachten sollten. Planen Sie eine Anmietung, dann ist es hilfreich, mit dem Vermieter über mögliche Erneuerungen zu sprechen. Durch ein nettes Gespräch kommt dieser Ihnen bestimmt gerne entgegen.

Verkauf oder Suche? Was zuerst?

In der Regel ist es empfehlenswert, wenn Sie eine Immobilie verkaufen, parallel mit der Suche nach einem neuen Eigenheim zu starten. Sie sollten sich vorab selbst die Frage stellen, was das Richtige für Sie in Ihrer aktuellen Lebenssituation ist. Wenn Sie eine neue Immobilie gefunden haben, sollten Sie dem Verkäufer die Pläne offenlegen und ihn über die Situation aufklären. Haben Sie einige Besichtigungen hinter sich und wissen in welche Richtung es geht, können Sie zeitnah mit dem Verkauf Ihrer Immobilie beginnen. Wenn Sie einen Käufer, aber noch keine neue Unterkunft gefunden haben, können Sie mit diesem eine längere Übergabefrist vereinbaren oder vorübergehend in eine Wohnung zur Miete ziehen. So bleibt genug Zeit sich für Ihr Neues zu Hause zu entscheiden und trotzdem ist der Verkauf gesichert!

Welche sonstigen Alternativen gibt es?

Sie haben kein Interesse an einem Immobilientausch oder wollen sich auf die große Suche nach einem neuen Eigenheim begeben? – müssen Sie auch nicht, denn es gibt noch andere Möglichkeiten, die eventuell besser zu Ihrer Lebenssituation passen. Hinterfragen Sie Ihre aktuelle Lage genau: Brauche ich dauerhafte Unterstützung im Alltag oder doch eine altersgerechte Wohnalternative?

Im Eigenheim bleiben

Natürlich ist der Wunsch verständlich, auch im Alter in einer vertrauten Umgebung wohnen zu bleiben. Verwandte und Freunde wohnen in der Nähe und es fällt einem schwer sich räumlich zu verändern. Um auch im Alter im eignen Haus zu bleiben, müssen Umbauten vorgenommen werden. Fragen Sie Kinder und Enkel nach Hilfe, um Ihr Eigenheim barrierefrei umzubauen.

Betreuung für zu Hause

Die Versorgung durch eine Pflegekraft wäre auch eine Alternative für Sie, um zu Hause wohnen zu bleiben. Sie bekommen das meiste noch selbst hin und benötigen nur ab und an jemanden, der Ihnen unter die Arme greift? Dann wäre die Unterstützung durch ein Pflegepersonal genau das Richtige, um Ihnen schwierige Aufgaben abzunehmen und Ihnen im Notfall zur Seite zu stehen.

Wohngemeinschaft für Senioren

Die Senioren- WG zählt zu eine der modernsten Wohnformen im Alter. Wohngemeinschaften sind nicht nur für junge Menschen geeignet, die sich Kosten sparen wollen, sondern stellen auch für Menschen in höherem Alter eine praktische Alternative dar. Sie erhalten gegenseitige Unterstützung und bauen neue soziale Kontakte auf.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass unsere Artikel keine Steuer-, Rechts-, oder Finanzberatung darstellen oder ersetzen können. Für Ihre persönlichen Angelegenheiten sollten sie in jedem Fall einen Steuerberater, Rechtsanwalt oder Finanzberater kontaktieren.

Trotz Sorgfalt und gründlicher Recherche kann es passieren, dass uns Fehler unterlaufen. Wir freuen uns über Anregungen und Hinweise.

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3 Antworten

  1. Mein Vater würde gerne noch mal bauen. Deswegen setzt er sich mit der Baufinanzierung auseinander. Er hat zwar schon ein Haus gebaut, in dem bin ich aufgewachsen, aber das reicht ihm noch nicht. Er möchte noch mal modern und neu bauen.

  2. Das Haus meiner Eltern passt leider nicht mehr zu ihren Bedürfnissen. Aus diesen Gründen möchten sie es nun gerne verkaufen. Für den Verkauf der Immobilie suchen wir derzeit noch nach einer passenden Unterstützung.

  3. Seniorenwohnungen soll zurzeit sehr beliebt sind. Die sind auch deutlich besser als Seniorenheime, da man die Familie auch jederzeit besuchen kann. Ich glaube, man hat auch immer eine Betreuung dabei.

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