An vielen Orten ist es günstiger, eine Wohnung zu erwerben als zu mieten. Auch wenn Zins und Tilgung eingerechnet sind.
Verschiedene Umfragen zeigen, dass viele Leute, die momentan zur Miete wohnen, sich ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung wünschen, also selbst gern Wohneigentum hätten. Wenn Sie selbst mit dem Gedanken spielen in Zukunft eigentum zu erwerben, dann hilft Ihnen das folgende Beispiel:
Ein junges Ehepaar bewohnt eine 100 Quadratmeter Wohnung zur Miete. Nachfolgend, werden die monatlichen Kosten der Mietwohnung und der monatlichen Belastung für die eigene Wohnung verglichen.
Mietwohnung: ca. 100 m² – Monatsmiete (kalt): €1.025
Eigentumshaus: Zum Vergleich steht der Erwerb eines Einfamilienhauses zum Kaufpreis von 500.000. Im diesem Beispiel beträgt der Eigenanteil beim Kauf des Hauses €100.000. Die Nebenkosten aus Grunderwerbssteuer (6%), Immobilienmakler (3,57%), Notargebühren und Grundbucheintragung (ca. 1,7%) belaufen sich auf ungefähr €55.00. Daraus ergibt sich ein Darlehensbetrag von €455.000, den das junge Ehepaar bei der Bank aufnimmt.
Darlehenshöhe: | 455.000 Euro |
Effektiver Zins | 1,15% |
Belastung für das Darlehen | 12.057,50 Euro |
Zins & Tilgung | 1.005 Euro / Monat |
Die Nettokaltmiete ist ungefähr so hoch wie die Belastung für Zins und Tilgung bei einer Tilgungsrate von 1,5 Prozent. Wenn sich das Ehepaar für eine höhere Tilgung von zwei Prozent entscheidet, dann erhöht sich der monatliche Betrag auf €1.194. Das Darlehen wird dadurch insgesamt schneller zurückbezahlt, allerdings sind die monatlichen Kosten dann etwas höher als die aktuelle monatlich Miete.
Laufende Kosten des Wohnens
Sowohl in der Mietwohnung, als auch im Einfamilienhaus fallen monatlich laufende Unterhaltskosten an. In dem Rechenbeispiel sind diese Nebenkosten nicht berücksichtigt worden.
Die Faustregel des Deutschen Mieterbundes für warme Nebenkosten rechnet mit €3,30/m² Wohnfläche und Monat. Besitzt das Haus oder die Wohnung eine Größe von 100 Quadratmetern, dann würden sich die Nebenkosten auf ungefähr €330 belaufen.
Was ist der Unterschied zwischen Eigentümer und Mieter?
Einer der Hauptunterschiede zwischen Mietern und Eigentümern liegt darin, dass Mieter für die ingesamt 17 Kostenpositionen aus der Betriebskostenverordnung eine monatliche Vorauszahlung für alle nebenkostenarten an den Vermieter bezahlen. Eigentümger dagegen tragen beispielsweise die Kosten für die Gebäudeversicherung (diese belaufen sich auf ca. €200 – €300 im Jahr) und andere Nebenkosten als quartalsweise Vorauszahlung. Die Kosten für die monatlichen Nebenkosten ist demnach unterschiedlich hoch. Das ist ein Faktor, der bei der finanziellen Planung ebenfalls berücksichtigt werden sollten.
Instandshaltung
In den Nebenkosten bei der Miete einer Wohnung sind die Kosten für die Instandhaltung der Wohnung nicht inbegriffen. Zu beachten ist, dass diese Kosten nicht auf Mieter umgelegt werden dürfen. Die Sanierung einer Wohnung bildet eine Ausnahme – diese können anschließend auf die Miete hinzugefügt werden. Eigentümer müssen aber die Kosten für die Instandhaltung bezahlen.