Forward-Darlehen: Welche Vor- und Nachteile gibt es?

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Bei einem Forward-Darlehen wird der Zins im Voraus für den zukünftig ausgezahlten Kredit festgeschrieben.

Kreditangebote immer im Auge behalten

Momentan befinden wir uns in einer Niedrigzinsphase, von der keiner weiß, wie lange sie noch anhält. Aktuelle Prognosen sehen keinen dramatischen Aufwärtstrend in absehbarer Zukunft – eine Garantie ist dies allerdings nicht. Das stabile Zinsniveau sollte Kreditnehmer, die eine sichere Anschlussfinanzierung für ihr aktuelles Darlehen suchen, nicht leichtsinnig werden lassen. Die Zinsentwicklung sollte mittels seriöser Medien oder Banken stets beobachtet werden. Auch ist es hilfreich sich bei Kreditinstituten und Finanzierungsvermittlern zeitnahe Angebote und individuelle Berechnungsmodelle für Forward-Darlehen anzusehen.

Kreditnehmer sollten Angebote der eigenen Bank mit denen von anderen Instituten vergleichen. Allerdings sind im Falle einer Umschuldung erneut Grundbuch- und Notarkosten, als auch eine Kreditwürdigkeitsprüfung zu berücksichtigen.

Wie funktioniert das Forward-Darlehen?

Um sich frühzeitig vor potentiellen Zinserhöhungen abzusichern, sind Forward-Darlehen eine bewährte Option. Das Risiko wird dabei von der Bank übernommen, die im Gegenzug einen Aufschlag auf den aktuellen Marktzins berechnet.

Je früher das Forward-Darlehen vor Ablauf des Altkredits abgeschlossen wird, umso schwieriger lässt sich das Zinsänderungsrisiko für den Neukredit abschätzen und umso höher ist der Zinsaufschlag (ungefähr 0,02 – 0,05% pro Monat). Aber umso robuster fällt auch der Finanzplan des Kreditnehmers aus.

Bei einem etwas kürzeren Vorlauf von zwölf Monaten könnte der Aufschlag bei 0,24% pro Jahr liegen. Läge der Kreditzins bei Vertragsabschluss bei 0,6% pro Jahr, dann läge der Zins für das Forward-Darlehen bei insgesamt 0,84%.

Neben dem Marktzinsvergleich, hängt die Entscheidung auch von der Risikobereitschaft des Kreditnehmers ab, möglichst lange die Zinsentwicklung abzuwarten. Denn es könnte einen plötzlichen Zinsabstieg unter den angebotenen Forward-Zins geben, was ein Forward-Darlehen obsolet machen würde.

Ein Kreditnehmer mit geringer Risikobereitschaft, der zukunftsnah einen Zinsanstieg befürchtet, wird einen längeren Vorlauf mit höherem Zinsaufschlag in Anspruch nehmen. Außerdem dürfte er auf eine längere Forward-Vertragslaufzeit (fünf – zehn Jahre) setzen. In diesem Fall hätte der Kreditnehmer zwar ein geringes Risiko, würde sich aber bei hohem Zins lange binden und könnte unter Umständen weniger tilgen.

Ob eine risikoarme oder risikoreiche Strategie wirtschaftlicher ist, kann nur anhand der momentanen Zinslage und der Angebotskonditionen bewertet werden.

Kommt es nach Vertragsabschluss zu einem abrupten Zinsabstieg, muss der Kreditnehmer die Darlehensauszahlung trotzdem akzeptieren. Ansonsten käme es zu einer großen Nichtabnahmeentschädigung.

Zu beachten: Das richtige Timing bei der Anschlussfinanzierung ist sehr wichtig. Die Bank bietet dem Darlehensnehmer einige Monate vor Ende der laufenden Zinsbindung ein Anschlusszins an, oft ist es dann aber zu spät für ein Forward-Darlehen. Es hängt vom Vertrag ab, ob es sich lohnt den aktuellen Kredit vorzeitig zu kündigen. Die Bank würde sicher eine Vorfälligkeitsentschädigung berechnen.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass unsere Artikel keine Steuer-, Rechts-, oder Finanzberatung darstellen oder ersetzen können. Für Ihre persönlichen Angelegenheiten sollten sie in jedem Fall einen Steuerberater, Rechtsanwalt oder Finanzberater kontaktieren.

Trotz Sorgfalt und gründlicher Recherche kann es passieren, dass uns Fehler unterlaufen. Wir freuen uns über Anregungen und Hinweise.

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