Kaufnebenkosten beim Immobilienkauf

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Neben dem eigentlichen Kaufpreis der Immobilie fallen zusätzlich pauschal rund zwölf Prozent Nebenkosten an. Hier erfahren Sie welche Kosten Sie beim Immobilienkauf zusätzlich bezahlen müssen.

Die Kaufnebenkosten sind zusätzliche Kosten, die bei dem Erwerb einer Immobilie anfallen. Diese heben den Endpreis für das Traumhaus oder die Wohnung deutlich an. Außerdem sollten die laufenden Kosten nach dem Kauf im Auge behalten werden.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer?

Die Grunderwerbsteuer fällt bei jedem Grundstückskauf in Deutschland an. Die Höhe der Steuer variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Beträgt der Kaufpreis des Hauses €200.000, so können bis zu €13,000 Grunderwerbssteuer hinzukommen. Diese wird normalerweise vom Käufer bezahlt.

Wie hoch ist die Maklerprovison?

Für die Dienstleistungen von einem Makler wird üblicherweise eine Provision bezahlt. Das neue Maklerrecht sieht vor, dass die Provision zwischen Käufern und Verkäufern hälftig aufgeteilt wird. Für Käufer beträgt diese oft 3,57 Prozent inklusive Mehrwertsteuer. Zu beachten ist, dass die Maklerprovision nur bei einem erfolgreichen Verkauf der Immobilie fällig wird.

Wie hoch sind die Notargebühren?

Der Käufer übernimmt auch die Notargebühren für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch (bei Bankfinanzierungen). Die anfallende Gebühren betragen ungefähr ein Prozent des Kaufpreises. Die letzte Erhöhung der Notargebühren fand im Jahr 2014 statt.

Wie hoch sind die Bankgebühren?

Für die Finanzierungsbearbeiten fallen häufig Bearbeitungsgebühren bei der Bank an, welche in die Zinskonditionen eingerechnet werden. Es sollte außerdem darauf geachtet werden, ob eine Wertermittlungsgebühr berechnet wird.

Wie hoch sind die Kosten für die Vermessung?

Gebühren für die Vermessung fallen an, wenn das zu kaufende Grundstück noch nicht vermessen ist oder eine neue Einmessung vorgenommen werden muss. Dafür sind Vermessungsbüros zuständig. Die Kosten der Vermessung können auf den Käufer zukommen, wenn der Verkäufer der Immobilie die Vermessung nicht im Kaufvertrag übernimmt.

Was kostet die Räumung eines Grundstücks?

Falls sich Schutt, Bäume oder andere Gegenstände auf dem Grundstück befinden, die beseitigt und abgefahren werden müssen, fallen weitere Kosten für die Räumung des Grundstücks an. Im besten Fall erklärt sich der Verkäufer bereit das Grundstück zu räumen. Andernfalls sollten Sie einen Kostenvoranschlag für die Beseitigung einholen.

Wie hoch sind die Erschließungsgebühren?

Erschließungsgebühren fallen an, wenn ein Gas- oder Wasseranschluss neu ans Grundstück gelegt werden muss oder eine Straße oder Fußweg gebaut werden muss. Sie sollten erfragen, ob das Grundstück, auf dem Sie bauen wollen vollständig erschlossen ist. Wenn nicht, dann können das Bauamt, Sachverständige oder Architekten helfen um anstehende Kosten zu kalkulieren.

Wie hoch sind die laufenden Kosten nach dem Erwerb?

Die Höhe der Grundsteuer hängt von jeweiligen Bundesland ab. Jede Gemeinde legt einen Hebesatz individuell fest. Dieser wird zusammen mit dem so genannten Einheitswert eines bebauten Grundstücks und einem Steuermessbetrag zu der Berechnung der Grundsteuer verwendet. Abhängig von der Gemeinde kann es somit zu unterschiedlichen Grundsteuerbeträgen kommen.

In Gemeinden mit einem niedrigen Hebesatz, beträgt die Grundsteuer bei einem Einfamilienhaus durchschnittlich etwa €450 im Jahr, in Gemeinden mit höheren Hebesätzen können die Kosten €650 oder mehr im Jahr betragen.

Welche weitere Belastungen fallen an?

Weiterhin müssen Immobilienbesitzer die laufenden Nebenkosten bezahlen. Dazu gehören Kosten für Abwasser, Frischwasser, Müllabfuhr, Winterdienst und Straßenreinigung. Die Kosten für Frisch- und Abwasser werden je Kubikmeter berechnet und sind somit vom Verbrauch abhängig.

Die Durchschnittswerte für die überschlägige Kalkulation lassen sich anhand des Betriebskostenspiegels ermitteln. Diese liegen gemessen an der Wohnfläche eines Hauses oder einer Wohnung für Ab- und Frischwasser bei ungefähr €0,35 je Quadratmeter und Wohnung, für Müllentsorgung und Straßenreinigung bei etwa €0,20 je Quadratmeter und Monat und für die Gebäudeversicherung auch bei etwa €0,20 je Quadratmete rund Monat.

Hinzu kommen die weiteren Nebenkosten für Heizung, Warmwasser, Schornsteinfeger, Wartung der Heizung und so weiter.

Sollte man Nebenkosten mitfinanzieren?

Die meisten Kreditinstitute verlangen mindestens 15 bis 20 Prozent Eigenkapital. So wird meist vorausgesetzt, dass zumindest die Kaufnebenkosten vollständig vom Käufer der Immobilie getragen werden.

Bei guten Verhandlungsgeschick können Finanzierungen somit ungefähr 97 Prozent des Nettokaufpreises der Immobilie abdecken.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass unsere Artikel keine Steuer-, Rechts-, oder Finanzberatung darstellen oder ersetzen können. Für Ihre persönlichen Angelegenheiten sollten sie in jedem Fall einen Steuerberater, Rechtsanwalt oder Finanzberater kontaktieren.

Trotz Sorgfalt und gründlicher Recherche kann es passieren, dass uns Fehler unterlaufen. Wir freuen uns über Anregungen und Hinweise.

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